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Erntedankfest

Vielerorts gehört das Erntedankfest, das traditionell am ersten Sonntag im Oktober begangen wird, zu den feierlichen Höhepunkten im Herbst. 

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© Chiemsee-Alpenland Tourismus, Peter Schlecker
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Das Fest soll einerseits die Freude über eine erfolgreiche Ernte verkünden, gleichzeitig ist aber auch der Dank an Gott für die Ernteerträge ein zentrales Thema der Feierlichkeit.

Geschichte des Erntedankfestes

Die Ursprünge des Erntedankfestes reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück. Im Mittelpunkt stand die Danksagung an die Götter und die verschiedenen Feld- und Fruchtbarkeitsgeister, der mit üppigen Opfergaben in Form von Korn, Obst und Früchten Ausdruck verliehen wurde. Ziel dieser Opfergaben war es, die Barmherzigkeit der höheren Mächte zu sichern, indem man das teilte, was einem geschenkt wurde. Ein großer Stellenwert wurde dabei der ersten bzw. letzten Garbe beigemessen. Diese Getreidebündel mit dem zuerst bzw. zuletzt geernteten Korn waren ebenfalls Bestandteil der Opferzeremonie und wurden gleichzeitig zur Durchführung verschiedener Schutz- und Fruchtbarkeitszauber verwendet. So sollte die Fruchtbarkeit des Korns im nächsten Jahr dadurch heraufbeschworen werden, dass sich eine Binderin auf die erste Garbe setzte. 

Am Abend des Erntefestes kam man zum gemeinsamen Erntemahl zusammen. Dieses gemeinschaftliche Festessen wurde primär aus kultischen Gründen durchgeführt. Es sollte die Verspeisung des Fruchtbarkeitsgeistes symbolisieren und gleichzeitig  den Geist für das nächste Jahr erneut an den Acker binden, um eine gesegnete Ernte zu erzielen. 

Ein weiterer Festhöhepunkt  war schließlich der Reigen, der traditionell vom Landbesitzer durch den Tanz mit einer Puppe eröffnet wurde, die zuvor aus der letzten Garbe gebunden wurde. Diese Getreidepuppe galt ebenfalls als Symbol für den Fruchtbarkeitsgeist und wurde folglich im Anschluss an die Feierlichkeit bis zur nächsten Erntesaison an einem gehüteten Platz aufbewahrt.

Erntedankfest heute

Die Begegnungsstätte des heutigen Erntedankfestes bildet der gemeinsame Gottesdienst, für den die Kirche mit einer bunten Auswahl an landwirtschaftlichen Erzeugnissen dekorativ geschmückt wird. Dabei steht natürlich nicht der einstige Opfercharakter im Vordergrund, vielmehr sollen sich die Menschen wieder ins Gedächtnis rufen, welche Vielfalt an Rohstoffen Mutter Erde für sie bereithält. Die Früchte des Bodens sollen nicht als selbstverständlich angesehen werden, sondern als Teil göttlicher Schöpfung betrachtet werden. 

Dennoch sind nach wie vor viele Bräuche aus der vorchristlichen Zeit feste Elemente des heutigen Erntedankfestes. So besteht unter anderem noch die symbolträchtige letzte Garbe in Form einer Erntekrone, die aus Getreidehalmen gebunden und mit farbenfrohen Blumen und Bändern bestückt wird. Im Anschluss an den Gottesdienst wird diese Kornkrone auf einem Wagen durch das Dorf gefahren. 

In einigen wenigen Gemeinden findet sich auch die ursprüngliche Kornpuppe wieder, die aber heutzutage fast ausschließlich dekorativen Zwecken dient. 

Der wohl berühmteste Erntedankumzug der Region ist der Rosenheimer Herbstfestzug mit Erntedanksonntag.