Das im spätgotischen Stil errichtetete Kirchlein St. Johann mit ummauertem ehemaligen Pestfriedhof ist umgeben von Wiesen und Wald.
Hier
am kleinen Friedhof im Ortsteil Stöttham liegt Chieming's berühmte
Schriftstellerin Isabella Nadolny (1917-2004) begraben. Isabella Nadolny
war Trägerin des Bundesverdienstkreuzes sowie des Bayerischen
Verdienstordens und hat den größten Teil ihres Lebens am
Chiemsee-Ostufer verbracht. Hier entstand ihr wichtigstes Buch "Ein Baum
wächst über's Dach", durch das sie bekannt wurde. Isabella Nadolny
schildert darin auf charmante Weise das Leben der Familie in dem
Holzhaus, das eigentlich nur ein Badehäuschen hätte werden sollen. Hier
am Chiemsee wuchs auch ihr Sohn Sten, Verfasser des Kultbuches "Die
Entdeckung der Langsamkeit", auf.
Warum es die Nadolnys vor rund
80 Jahren nach Chieming verschlug und wie sich die russische Revolution
auf das Leben der Familie auswirkte, das erfahren die Teilnehmer von
einer fachkundigen Führerin während einer literarischen Wanderung, die
in Chieming in unregelmäßigen Abständen angeboten wird. Diese führt am
Chieminger Chiemseeufer entlang zu Nadolnys ehemaligem Wohnhaus und
weiter bis zum Nadolny-Grab nach Stöttham.