Bis heute handgemacht und nur auf der Fraueninsel erhältlich - das Marzipan der Nonnen ...
Das Marzipan wurde aus der Not heraus geboren. Im Anschluss an
Seligsprechung der Heiligen Irmengard 1928 durch Papst Pius XI. setzte
ein Pilgerstrom auf die Insel ein, der bis heute anhält. Um die vielen
Besucher zu versorgen, begannen die Klosterfrauen mit der Herstellung
von Marzipan als „Pilgerbrot“. Auch heute noch werden die vielen
tausend Marzipanstücke aufwendig per Hand mit traditionellen Holzmodeln
von Klosterfrauen und weltlichen Helferinnen hergestellt. Sie haben mit
52 Prozent einen wesentlich höheren Mandelanteil als industriell
hergestelltes Marzipan. Sie enthalten keine Konservierungsstoffe und
haben auch keine schützenden Schokoladenumhüllung, weshalb sie nur
begrenzt haltbar sind.
Das Marzipan ist ein beliebtes Souvenir und nur im Klosterladen erhältlich.
Ein weiteres Mitbringsel ist der Chiemseer Klosterlikör.
Um 1400 begann die Abtei mit der Herstellung von Schnaps, um 1700 gab
es auch eine Brauerei. Die alte Rezeptur des Kräuterlikörs, der aus
logistischen Gründen nicht mehr auf der Insel hergestellt wird, ist
geheim. Ursprünglich stammte die Kräutermischung aus dem Klostergarten,
dessen Bedeutung bereits 1263 erwähnt wurde. Heute gibt es den Chiemseer
Klosterlikör in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen.