Maibaumfest
Das Maibaumfest ist ein traditionelles Fest am 1. Mai. Alles Wissenswerte um das Maibaumaufstellen und Maibaumfeste in der Region Chiemsee-Alpenland.



Wissenswertes zum Maibaumaufstellen
- Für den Maibaum wird ein möglichst gerade gewachsener Baum verwendet, der mindestens dreißig Meter lang ist.
- Als Maibäume werden Birken, Fichten oder Tannen benutzt. Der Maibaum besteht nicht aus dem kompletten Baum, sondern nur aus dem Baumstamm. Vor dem Aufstellen wird dieser komplett von Ästen und Rinde befreit.
- Der Baumstamm wird in einem Maibaumhalter befestigt und anschließend geschmückt. Der Maibaumschmuck kann von Gemeinde zu Gemeinde ganz unterschiedlich sein. In der Regel ist der Maibaum in Anlehnung an die bayerische Fahne blau-weiß. Er wird mit Bändern und Girlanden in unterschiedlichen Farben sowie mit Wappen, Emblemen und Maibildchen verziert.
- Ein Baum wiegt oft mehrere Tonnen. Dennoch werden die Maibäume auch heute noch üblicherweise von Hand mit Hilfe von sogenannten „Schwaiberln“ aufgestellt. Das Maibaumaufstellen wird meist von den Trachten-, Jungbauern- oder Burschenvereinen des Ortes übernommen.
- Zwischen benachbarten Dörfern ist es nicht unüblich, sich gegenseitig den Maibaum während einer Nacht und Nebelaktion zu klauen. Nach einer erfolgreichen Diebestour der Vereine aus der Umgebung muss das bestohlene Dorf seinen Baum mit Bier und Brotzeit wieder auslösen.
- Ein Maibaum steht mindestens ein Jahr, aus Sicherheitsgründen jedoch maximal fünf Jahre.
Woher der Brauch stammt, ist nicht genau überliefert. Jedoch ist bekannt, dass der Maibaum ein Symbol für Frühling und Fruchtbarkeit ist. Immer schon inspirierten Maibäume die Verliebten zu Liebeserklärungen und Heiratsanträgen. So war es früher bekannt, dass einige junge Burschen in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai kleinere Maibäume vor das Fenster ihrer Angebeteten stellten, um nach altem Brauch ihrer Zuneigung Ausdruck zu verleihen.
Das Maibaumfest und andere Bräuche
Das Maibaumaufstellen ist in ganz Bayern ein weit verbreiteter Maibrauch. Der Brauch erfreut sich einer jahrhundertealten Tradition, die mindestens auf das 13. Jahrhundert zurückgeht und nach wie vor ein fester Bestandteil der bayerischen Volkskultur ist. In vielen bayerischen Regionen ist das Maibaumaufstellen eine öffentliche Veranstaltung. In Bayern ist das Maibaumaufstellen üblicherweise mit einem Maibaumfest verbunden, bei dem der Auftritt von Volkstanzgruppen und das Singen von traditionellen Mailiedern nicht ausbleiben dürfen. Bei Musik und Maitanz wird bis spät in die Mainacht hinein gefeiert.
In anderen Teilen von Bayern ist die Hauptattraktion bei so manchem Maifest ein ganz spezieller Maibrauch, das sogenannte Maibaumsteigen. Waghalsige Teilnehmer versuchen in möglichst kurzer Zeit den Maibaum zu erklimmen. Bestimmte Maibräuche dienten vornehmlich auch dazu, junge Damen und Herren einander näher zu bringen und aus ihnen glückliche Maipaare zu machen. Wenn Feste gefeiert werden, dürfen natürlich traditionelle Speisen und Getränke, die tief in der Alltagskultur verwurzelt sind, nicht fehlen. Zu den bekannten Maigetränken gehören unter anderem der Maibock und die Maibowle, die sich aus saisonalen Maikräutern zusammensetzt.