Wendelstein
Der Wendelstein thront hoch über dem Chiemsee-Alpenland
Der Wendelstein – bayerischer Paradegipfel und Ausflugsberg – bietet nicht nur einen traumhaften Ausblick über die Zentralalpen, sondern auch zahlreiche Attraktionen: Deutschlands älteste Hochgebirgsbahn, die beeindruckende Wendelsteinhöhle, die höchstgelegene Kirche Deutschlands, abwechslungsreiche Wanderwege und ein Geo-Park laden zum Erkunden ein.
Deshalb sollten Sie den Wendelstein besuchen:




Auf den Wendelstein
Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Aussichtsberg zu erreichen: gemütlich per Zahnrad- oder Seilbahn oder in einer ausgedehnten Wanderung, zu Fuß. Vom Talort Brannenburg führt Deutschlands älteste Hochgebirgsbahn hinauf. Von der anderen Seite des Berges, von Bayrischzell aus, schwebt man mit der Seilbahn nach oben. Begeisterte Wanderer können den Gipfel auf Wanderwegen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreichen.
Beide Bergbahnen sind nach den Kriterien von "Reisen für Alle" zertifiziert und barrierefrei zugänglich. Oben angekommen eröffnet sich von der stufenlos zugänglichen Aussichtsterrasse ein traumhafter Blick auf die Zentralalpen.
Praxistipp: "Eine mobile Rampe erleichtert Rollstuhlfahrern mit nicht allzu großen Rollstühlen den Zugang zur Zahnradbahn - Hilfe beim Ein- und Ausstieg ist jedoch nötig. Oben angekommen bietet sich dann ein atemberaubender Blick, der auch z.B. durch Glaswände für Rollstuhlfahrer sehr gut zu genießen ist" (Timo und Adina Hermann).
Die Wendelstein-Zahnradbahn ist Drehort des Kinofilms "Wer früher stirbt ist länger tot" aus dem Jahr 2006.
An der Talstation wurde auch die Folge "Pumuckl und die Bergtour" aus der 2. Staffel der TV-Serie "Meister Eder und sein Pumuckl" gedreht. Wichtige Filmszenen des bekannten Kinoschlagers „Wer früher stirbt ist länger tot“ wurden 2006 auf dem Gipfelplateau des Wendelsteins gedreht. Wer Drehort-Entdecker werden will, kann mit der zugehörigen App Punkte sammeln.
Wendelstein-Zahnradbahn
Die Wendelstein-Zahnradbahn ist mehr als nur ein Verkehrsmittel – sie ist eine Reise durch Zeit und Natur. Schon seit über 100 Jahren bringt die Zahnradbahn in Brannenburg Ausflügler und Wanderfreunde bequem auf den Wendelstein. Die erste elektrisch betriebene Bergbahn von Brannenburg auf den Wendelstein schuf Otto Steinbeis 1910. Schon nach zwei Jahren war der Bau des Pionierwerks beendet. Seit 1912 erklimmt sie mit beeindruckender Ingenieurskunst den steilen Berg, vorbei an dichten Wäldern, schroffen Felsen und atemberaubenden Panoramen.
Allein die 25-minütige Fahrt auf der malerischen Bergstrecke ist ein unvergessliches Erlebnis, das man bei 20 Kilometer pro Stunde genießen kann!
Die Strecke beträgt 7,6 Kilometer, davon 6,5 Kilometer mit der Zahnstange, und die maximale Steigung liegt bei 23,7 Prozent. Eingleisig fährt der 48-Tonnen-schwere Zug über acht Galerien, sieben Tunnel und zwölf Brücken und bewältigt bis zum Bergbahnhof 1270 Höhenmeter. Zu besonderen Gelegenheiten wie Mondscheinfahrten werden die historische Nostalgiezüge aus der Gründerzeit von 1910-1912 eingesetzt. 2021 hat die historische Bahn eine neue Lokomotive bekommen. Die neue Lok erreicht mit 30 km/h die doppelte Geschwindigkeit der historischen Nostalgiezüge aus der Gründerzeit.
…Sie bei der Talfahrt mit der Wendelstein-Zahnradbahn zum Stromerzeuger werden?
Bei ihrer Inbetriebnahme im Jahr 1912 war die Zahnradbahn auf den Wendelstein eine technische Sensation. In einer Zeit, in der vergleichbare Verkehrsmittel noch mit Dampf betrieben wurden, sorgte der fortschrittlich denkende Erbauer Otto von Steinbeis dafür, dass der 1.838 Meter hohe Berg seither mit elektrischer Energie bezwungen wird. Der Industriepionier ließ ein Wasserkraftwerk mit zwei Turbinen im Talort Brannenburg errichten, da es um die Jahrhundertwende in der ländlichen Umgebung noch gar keine flächendeckende Stromversorgung gab und die Turbinen Gleichstrom erzeugten, den die Bahn für die Bergfahrt benötigt. Das Kraftwerk war so konzipiert, dass die Bremsenergie des talwärts fahrenden Zuges per Rückspeisung für die gleichzeitige Bergfahrt des zweiten Zuges ausgenützt werden konnte. Je schwerer der mit Fahrgästen besetzte Zug dabei ist, desto mehr Strom wird produziert. Aus diesem Grund können Sie im Panoramarestaurant am Wendelstein ruhig den einen oder anderen Knödel vertilgen - immer mit dem guten Gewissen, während der Talfahrt einen positiven Beitrag zur sauberen Energieerzeugung in den Alpen zu leisten.
Wendelstein-Seilbahn
Wendelstein-Seilbahn
Schwebend dem Himmel entgegen – die Wendelstein-Seilbahn gleitet in wenigen Minuten den Berg hinauf. Die grandiose Aussicht macht die Fahrt zu einem besonderen Erlebnis.
Von Bayrischzell-Osterhofen können Sie ganz bequem mit der Seilbahn die Bergstation des Wendelsteins erreichen. Die Wendelsteinzahnradbahn konnte Ende der 1960er Jahre den Ansturm nicht mehr bewältigen, woraufhin die Wendelstein-Seilbahn als moderne Großkabinen-Pendelbahn 1970 in Betrieb genommen wurde. Die Seilbahn endet 100 Meter unterhalb des Gipfels, der über den Panorama- oder Gipfelweg erreichbar ist.
Touren am Wendelstein
Von den vier Orten rund um den Wendelstein, Brannenburg, Bad Feilnbach, Bayrischzell und Fischbachau führen die Wendelstein Streifzüge mit verschiedenen Themenschwerpunkten auf den Wendelstein hinauf.
Am Berg selbst führen abwechslungsreiche Touren zu den umliegenden Gipfeln oder laden Themenwege, wie der Geologie Rundweg zum Erkunden erdgeschichtlicher Vorgänge ein.
1780 wurde die Besteigung des Wendelsteins erstmals dokumentiert, später erwanderten sogar Könige und Prinzen den Berg. Die Wanderungen vom Tal auf den Wendelstein können von mehreren Ausgangsorten aus erfolgen. Von Brannenburg, Bad Feilnbach, Bayrischzell und Fischbachau führen die Wendelstein Streifzüge mit verschiedenen Themenschwerpunkte auf den Wendelstein. Die kompletten Aufstiege dauern circa von 2-4 Stunden abhängig von der Route. Auch der Weitwanderweg "Maximiliansweg" führt über den Wendelstein.
Der Künstlerweg schlängelt sich durch Wälder und über sonnige Almwiesen vorbei an 13 für den jeweiligen Standort entworfenen Kunstwerken. Besondere Rastplätze laden dazu ein den Blick schweifen und die Seele baumeln zu lassen. Der familienfreundliche, jedoch lange Jenbachweg auf den Wendelstein führt vom Tal bis zur Jenbachquelle, stetige Begleiterin ist die Jenbachnixe Jeni. Sie gibt auf Hinweistafeln spannende Informationen rund um den Gebirgsbach und die Kraft des Wassers. Der Wendelstein Männlein Gipfelsteig lockt besonders anspruchsvolle Bergfexe hinauf auf den Gipfel. Auf dem Weg gewinnen Wanderer spielerische Einblicke in die Almwirtschaft. Der Meditationsbergweg lädt zur Entschleunigung ein, Wanderer können an den Stationen Innehalten und achtsam durch die Bergwelt schreiten.
Von der Bergstation unterhalb des malerischen Wendelsteinkircherls führt ein gut ausgebauter Gipfelweg hinauf zum beeindruckenden Gipfelplateau. In etwa 20 Minuten erreicht man den Gipfel – eine Strecke, die auch für mäßig geübte Wanderer gut zu bewältigen ist. Der Weg kann im April und Mai aufgrund von Sanierungsarbeiten sowie bei Schnee und Eis gesperrt sein kann. Der Abstieg kann über denselben Weg zurückgehen oder die Herausforderung des nördlichen Panoramawegs wählen. Diese etwa 40-minütige Route bietet spektakuläre Ausblicke, erfordert aber etwas mehr Trittsicherheit und Erfahrung. Beide Wege sind bestens gesichert und befestigt, doch festes Schuhwerk ist unverzichtbar.
Der Wendelstein ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber, sondern auch eine Reise in die Vergangenheit der Erde. Entlang des GEO-Parks erzählen insgesamt 36 Schautafeln die spannende Geschichte der Alpen – von ihrer Entstehung bis in die heutige Zeit. Mit wachsamen Augen lassen sich in den Felswänden sogar Fossilien entdecken, die an das Leben vor Millionen von Jahren erinnern. Ein besonderes Highlight sind die fünf Panorama-Tafeln entlang der vier GEO-Park Wanderlehrpfade. Sie bieten eine einmalige Aussicht auf das 360°-Panorama des Wendelsteins. Die Rundwege sind gut ausgeschildert und auch für weniger geübte Wanderer problemlos begehbar. Auf 31 kleineren Infotafeln erfährt man zudem faszinierende Details über die Gebirgsbildung, das Leben in der Urzeit, das Wachstum der Riffe und weitere spannende geologische Phänomene.
Wenige Meter von der Bergstation und dem Wendelsteinhaus entfernt befindet sich die Aussichtskanzel "Gacher Blick". Von dort genießt man einen weitläufigen Blick auf die Chiemgauer Alpen, den Wilden Kaiser, die Zentralalpen sowie das Karwendel- und Wettersteingebirge mit dem höchsten Gipfel Deutschlands, der Zugspitze. Um einen Überblick zu gewinnen ist auf der Aussichtskanzel ein Panoramabild mit dem Bergpanorama in beschrifteter Form zu sehen.
Am Wendelstein gibt es die einmalige Möglichkeit den Berg per Bahn und Bus zu umrunden. Beispielsweise geht das ab Brannenburg - bergwärts geht es mit der Wendelstein-Zahnradbahn, oben angekommen lädt die Aussichtsterrasse des Wendelsteinhauses zur gemütlichen Rast ein. Zurück ins Tal geht es schwebend, mit der Seilbahn nach Bayrischzell. Die Wendelstein-Ringlinie bringt Ausflügler bequem zurück zum Ausgangspunkt. Das Ganze funktioniert auch umgekehrt mit Start in Bayrischzell. Das Kombiticket für Zahnradbahn und Seilbahn garantiert einen vergünstigten Preis und gegen Vorlage der Gästekarte der beteiligten Orte ist die Fahrt mit der Wendelstein-Ringlinie kostenlos.
In der Sommersaison umrunden zwei Busse von Bayrischzell und Fischbachau aus den Wendelstein. Unterwegs gibt es zahlreiche Ausflugs- und Besichtigungsmöglichkeiten. Alle Gäste, die eine Gästekarte der Orte Bad Aibling, Bad Feilnbach, Bayrischzell, Brannenburg, Raubling, Fischbachau, Flintsbach und Oberaudorf besitzen fahren umsonst. Die Busse besitzen eine Rollstuhlrampe und sind mit Rollstuhlplätzen ausgestattet.
Attraktionen am Wendelstein
Bereits an der Bergstation der Wendelsteinbahn, die sich auf etwa 1.724 Metern Höhe befindet, gibt es zahlreiche Attraktionen zu entdecken. Das traditionsreiche Wendelsteinhaus lädt mit seiner barrierefrei zugängigen Sonnenterrasse und bayerischen Spezialitäten zum Verweilen ein. Der Wendelstein vereint Natur, Kultur und Abenteuer auf einzigartige Weise und ist zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel für Wanderer, Naturliebhaber und Entdecker.
Deutschlands höchstgelegene Kirche wurde 1889 errichtet. Zahlreiche Spender finanzierten damals den Bau der neugotischen Kirche. Diese Geldgeber sind nun im Inneren der Kirche nahe des Eingangs verewigt, in einem der kunstvoll gestalteten Glasfenster finden sich die Wappen derjenigen Orte und Länder, die am meisten gespendet haben. Die Wendelsteinkirche ist auf einer urzeitlichen Muschelkalkwand errichtet.
Jeden Sonntag findet in der Kirche um 11 Uhr eine Messe statt. Wer hoch oben auf den Bergen heiraten will, hat hier die Chance dazu, sich auf 1730 Höhenmetern das Ja-Wort zu geben.
Die selbstständig begehbare Wendelsteinhöhle ist Deutschlands höchste Schauhöhle und liegt hinter dem Bergbahnhof der Zahnradbahn. Sie ist interaktiv mit englisch- und deutschsprachigen Informationen aufbereitet. Die Höhle ist Teil eines ganzen Höhlensystems, das sich durch das Wendelsteinmassiv zieht. Die hohe Lage lässt vermuten, dass die Höhle schon vor Auffaltung der Alpen entstanden ist. Über rund 80 Stufen gelangen Sie in das Innere des Berges. Auf einem Weg (ca. 200 Meter) kommen Sie zum natürlichen Höhleneingang, auf dem anderen Weg zur sogenannten „Kältefalle“, denn sogar im Hochsommer liegt hier, am tiefsten Punkt der Höhle, noch Schnee.
An der Bergstation wurde unter dem Motto "heimische Tierarten im Gebirge" ein kleines Spielareal für Kinder errichtet. Neben dem „Mankeibau“ (Murmeltierhöhle) mit unterirdischer Rutsche oder dem Klettergerüst ist die riesige begehbare Gams das Highlight.
Aus Dankbarkeit über seine wiedergefundenen Rösser, errichtete ein Bauer aus Bayrischzell 1718 die Wendelinkapelle auf dem Gipfelplateau des Wendelsteins. Damit ist sie das älteste Gebäude auf dem Wendestein.
Über den Gipfelweg erreichbar ist die Sternwarte, die im Sommer regelmäßig Führungen anbietet. Sie gründet auf die Errichtung eines Sonnenobservatoriums 1941, die in den 80er Jahren zu einer Universitäts-Sternwarte umgewandelt wurde. Mit einem Zweimeter-Spiegelteleskop können nächtliche Himmelsobjekte beobachtet werden.
Die Erschließung des Wendelsteins und der Bau der Zahnradbahn sind das Ausstellungsthema im Untergeschoss des Wendelsteinhauses. Fotos, Werkzeuge und ein Film dokumentieren diesen Zeitabschnitt.
Der Sage nach haben Berggeister in den Höhlen des Wendelsteins große Schätze bewacht. Davon brachten die kleinen Geister freundlichen Almleuten etwas mit, als sie ihnen bei der schweren Arbeit halfen. Jedoch folgten ihnen gierige Menschen aus dem Tal, um den Schatz zu stehlen und fanden jedoch in der Höhle anstelle Gold und Eisenerz nur Kalkgestein vor. Die guten Berggeister waren ab diesem Tag verschwunden und die verwandelten Steine trugen zum Namen "Wendelstein" bei.
Genuss auf dem Wendelstein
Das Panoramarestaurant Wendelsteinhaus befindet sich nur ein paar Meter von der Bahn entfernt und überzeugt durch den beeindruckenden Blick in die Bergwelt. Es erwartet Sie kulinarischer Genuss in luftiger Höhe. Das Haus bietet außerdem Platz für Events und Hochzeiten. Im Untergeschoss des Wendelsteinhauses und im Durchgang zur Zahnradbahn sind Geschichte und Erbauung der Zahnradbahn und deren Wasserkraftwerk mit Werkzeugen, Filmen und Fotografien dokumentiert. Während des Jahres finden auf dem Wendelsteinhaus verschiedene Veranstaltungen, wie Standkonzerte oder ein Osterbrunch statt.
Die ganzjährig bewirtete Mitteralm liegt an der Mittelstation der Wendelstein-Zahnrandbahn und dem Wanderweg von Brannenburg-St. Margarethen. Sie bietet typische Almgerichte und Übernachtungsmöglichkeiten für müde Wanderer.
Den Blick über die Berge findet auch Wade in der Urlaubsgeschichte „Musikalisches Desaster“ sehr beeindruckend. Die Hörfassung der Geschichte finden Sie hier.
Wintersport
Besonders im Winter ist der Wendelstein ein Erlebnis. Die Schneedecke glitzert magisch in der Sonne und der Blick schweift über die weißen Gipfel in der Umgebung. Skifahrer kommen auf den anspruchsvollen Pisten des Naturskigebietes auf ihre Kosten und Schneeschuh- oder Skitourengeher erklimmen die umliegenden Gipfel.
Die Wendelsteinbahnen bringen Gäste ganzjährig hinauf - es sei denn, es hat so viel Schnee, dass für die Zahnradbahn erstmal kein Durchkommen mehr möglich ist. Dann muss die Strecke erstmal frei gesprengt werden.
Skigebiet Wendelstein
Das Skigebiet am Wendelstein ist ein Geheimtipp: Abseits überlaufener Pisten locken anspruchsvolle Abfahrten und ein atemberaubendes Panorama. Hier erlebt man Skifahren in seiner ursprünglichsten Form – herausfordernd und naturnah. Ein Abenteuer für echte Genießer! Aber aufgepasst, die erste Abfahrt ist eine schwarze Piste, die man nicht umfahren kann. Deshalb sollte man seine Bretter gut im Griff haben. Diese Erfahrung hat auch Max in der Urlaubsgeschichte „Skikurs am Wendelstein“ gemacht. Die Hörfassung der Geschichte finden Sie hier.