Der alte bäuerliche Obstgarten ist
• Eingrünung von Hof und Dorf
• Nebenerwerb für den Landwirt
• Lebensraum für Tiere und Pflanzen
Entlang des Weges wurden viele verschiedene Obstsorten gepflanzt
• zum Kennenlernen der Frucht
• zum Schneiden von Edelreisern
• zum Vergleichen der Standortansprüche
• zum Erhalten der Sorten
Kulturdenkmäler wie Kirchen, Kapellen und Feldkreuze geben Zeugnis von Glauben und Brauchtum in der Bevölkerung.
Strecken - und Zeitaufwand:
Südliche Schleife: 9 km 2 ½ Std
Nördliche Schleife: 8 km 2 ½ Std
Höhenunterschiede:
Prien: 540 m
Ratzinger Höhe: 690 m
Letten: 480 m
Wegbeschreibung
Start an der Priener Kirche Mariä Himmelfahrt
Unser Weg führt vom nördlichen Ortsausgang entlang der Prien durch das Eichental mit seinem parkähnlichen hundertjährigen Baumbestand an Buchen und Eichen. Nach Überqueren der Prien öffnet sich der Blick zur Wallfahrtskirche St. Salvator, die im Hochmittelalter entstand. Jenseits der Hauptstrasse stoßen wir auf den 1985 mit dem Winzerverein Randersacker angelegten Weingarten. Der alte Flurname „Weinberg“ belegt, dass hier bis ins Mittelalter Wein angebaut wurde. Vorbei an der Wasserreserve der Gemeinde Prien betreten wir das Gemeindegebiet von Rimsting und gelangen zur 1928 erbauten Kriegsgedächtniskapelle bei Pinswang.
Weiter führt uns der Weg durch ein Waldstück nach Hörzing. Bei Hörzing trifft der von Rimsting ausgehende Wegabschnitt auf die Hauptroute.
Von Krinning nach GreimhartingVon Krinning nach Greimharting führt ein alter Kirchenweg an einem Moränenrücken entlang. Nach einem Waldstück geht es steil nach Osterhofen hinauf. Hier eröffnet sich erstmals ein herrlicher Blick auf den Chiemsee. An Osterhofen wird die Bedeutung der bäuerlichen Obstgärten als Ortseingrünung besonders deutlich. An der Trinkwasserreserve der Gemeinde Rimsting wurden seltene, empfindliche Obstarten gepflanzt. Am Ortseingang von Dirnsberg stehen große alte Birnbäume. Das beeindruckendste Gebäude Dirnsbergs ist der alte „Moarhof“ mit unverputztem Mischmauerwerk und Backsteingliederung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Nordwestlich des Ortes nähern wir uns dem mit 690 Metern höchsten Punkt des Obst- und Kulturweges. Zur Eröffnung des Weges wurde hier ein Bildstock zu Ehren der Hl. Gertraud geweiht. Sie ist die Schutzpatronin der Gärtner. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf die etwa 10 km entfernte Alpenkette. In Gattern kommen wir links an einem „Bauernsachl“ vorbei. Einige Meter links, abseits unseres Weges, steht die Kapelle zur „Unbefleckten Empfängnis“, die 1781 von den Bauern aus Ratzing und Gattern errichtet wurde.
Nach Gattern öffnet sich erstmals der Blick zum 220 m tiefer liegenden Simssee.Am Übergang eines Grabens unterhalb Hocheck steht das Naturdenkmal „Holzmann-Eibe“. Von dem Weiler Holzberg aus haben wir einen schönen Blick auf die kleine Andreaskirche von Thalkirchen mit ihrem barocken Zwiebelturm von 1676. Darüber erhebt sich der massive Sattelturm der ehemaligen Wallfahrtskirche „Maria auf dem Berg“ von Hirnsberg. Hirnsberg erreicht man von Letten aus zu Fuß in rund 20 Minuten.
Landschaftsschutzgebiet Thalkirchener Ache
Von Letten führt der Weg weiter in das Landschaftsschutzgebiet der Thalkirchener Ache. Entlang der Talsohle findet man wegen der Blütenfrostgefahr wenig Obstbäume. Ein hervorragendes Obstbaugebiet ist die etwas höhergelegene Ortschaft Ulperting. Der Ringerbauer hatte einen „Pelzgarten“ (kleine Baumschule) und versorgte die Gegend mit Obstbäumen. Über Hitzing kommen wir nach Bach, wo sich unser Weg trennt. Linker Hand erreicht man die durch ihre Südlage klimatisch begünstigten Orte Wensing, Schering, Gänsbach und Greimharting. Der „Wensinger“ hat eine Brennerei.
Waldweg nach Arbing
Rechter Hand beginnt die lange, etwas flacher verlaufende Südroute. Nach Überqueren der Kreisstrasse erreichen wir Zacking. Der heutige Waldweg nach Arbing war im Mittelalter ein Teil einer wichtigen Nord-Süd-Verbindung. Der Rotmarmor - Gedenkstein von 1647 bei Siggenham erinnert an den tödlichen Unfall des Freiherrn Ferdinand von Schurff. Er stürzte an dieser Stelle vom Pferd. Vorbei an der Grabl - Mühe steigen wir das Priental hinab. Ein kleines technisches Denkmal ist das Elektrizitätswerk der Gemeinde Prien, das 1960 nach Plänen von Oskar von Miller, dem Gründer des Deutschen Museums, errichtet wurde.