Die Eggstätt Hemhofer Seenplatte ist das älteste Naturschutzgebiet Bayerns, was darauf hinweist, dass es sich hier um ein besonderes Juwel für Naturfreunde handelt. Lange Zeit war man sich nicht darüber einig, wie diese vielen kleinen Seen entstanden sind. Heute weiß man, dass durch das Zusammentreffen von Inn- und Chiemseegletscher riesige Eisblöcke abgetrennt und mit Schotter bedeckt wurden. Durch das Schmelzen der Eisblöcke bildeten sich 17 verschiedene größere und kleine Seen – die sogenannte Seenplatte.
Wegbeschreibung
Unsere Wanderung beginnt an der Bürgerbus-Haltestelle Schlicht östlich von Schloss Hartmannsberg. Vom Wanderparkplatz aus geht es in nördlicher Richtung den kleinen Weg am Hochmoor mit sehenswertem Latschenbewuchs entlang zum Kesselsee. Dieser gehört mit seinen 12 Metern Tiefe zu den kleineren Seen der Seenplatte und bietet einen romantischen Badeplatz, wo man das herrlich weiche Moorwasser so richtig genießen kann.
Weiter geht es auf dem unteren Weg etwa 150 Meter in Richtung Stephanskirchen bis zur Abzweigung Hartsee-Eggstätt. Hier biegt man rechts ein und wandert auf dem schmalen Weg zuerst durch Niederholz, dann am Einbessee entlang bis zum Hartsee-Rundweg. Der Einbessee liegt sehr romantisch zwischen bewaldeten Hügeln und gehört mit 12 Metern Tiefe ebenfalls zu den kleineren Seen. Nun muss man sich entscheiden:
Auf dem rechten Weg kommt man in etwa 45 Minuten zur Bürgerbus-Haltestelle Eggstätt an der Kirche. Dabei wandert man einige Zeit auf der uralten Römerstraße, die von Salzburg kommend über Seebruck (Bedaium) nach Rosenheim und Augsburg führte.
Geht man nach links, braucht man etwa doppelt so lang, bis man in Eggstätt ist. Dafür wird man aber mit der wunderschönen Wanderung rund um den Hartsee belohnt. Zuerst führt der Weg zwischen Kautsee (7 Meter tief) und Hartsee (40 Meter tief) hindurch, danach bergauf und bergab durch lichte Laubwälder und beeindruckende Nadelholzwälder bis zur Nordspitze des Hartsees. Nun müssen wir leider eine kurze Zeit an der Hauptstraße entlang gehen. Feinschmecker sollten sich jetzt einen Abstecher zum Fischlokal "Weißbräu" in Bachham nicht entgehen lassen.
Bald zweigt unser Wanderweg rechts zum See hinunter ab und schlängelt sich immer am Ufer entlang bis zum Strandbad. Im Frühjahr gibt es hier eine besondere Rarität für Blumenfreunde. Hier blüht nämlich die selten gewordene Primula veris oder Duftende Schlüsselblume. Am Strandbad kann man baden und auch einkehren oder man wandert 50 Meter weiter nach links gemütlich nach Eggstätt hinein, wo sich die Bürgerbus-Haltestelle an der Kirche befindet.
Autofahrer bleiben auf dem Uferweg, folgen dann dem Wegweiser Hartmannsberg und gelangen so zum Parkplatz zurück.
Diese Wanderung ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss: Im Frühling säumen Leberblümchen, Anemonen, Seidelbast und Schlüsselblumen, das frische Grün von Birke und Buche und das zarte Weiß des Schlehdorns den Weg. Im Sommer leuchten weiße Seerosen geheimnisvoll aus den dunklen Gewässern. Außerdem genießt man die Kühle der Wälder und des Wassers. Im Herbst prangt der Laubwald in allen Farben, aber auch der Winter hat seinen Reiz: Durch das kahle Geäst sieht man die Seen erst so richtig in ihrer ganzen Schönheit!