Wallfahrtskirche Maria Morgenstern in Lippertskirchen
Das Wahrzeichen von Bad Feilnbach ist die altehrwürdige Maria-Morgenstern-Kirche in Lippertskirchen, einstens Eigentum des bekannten Edelsitzes der Diepertskirchner.
Beschreibung
Mit Einschränkung des Eigenkirchenwesens im 9./10. Jahrhundert wurde sie der Bischofskirche in Freising übertragen und dem freisingisch bischöflichen Hof in Elbach angegliedert. 1315 erscheint Lippertskirchen als Filiale von Elbach, ab 1448 als Filiale von Au.
Am 28. Januar 1349 rekonzilierte ein Freisinger Weihbischof eine dem hl. Leonhard geweihte Kapelle mit Friedhof in Lippertskirchen. Diese Kapelle blieb wohl dem im Anfang des 15. Jahrhundert erfolgten Neubau der Kirche als Seitenschiff erhalten. Reste des gotischen Gotteshauses sind als Sattelturm und in den kleinen äußeren Fensterbögen erkennbar.
Die ab dem Jahre 1778 erfolgten Umbaumaßnahmen im barocken Stil nach den Plänen des Münchener Hofmaurermeisters Franz Anton Kirchgrabner, sind in der seit dem 14. Jahrhundert in Lippertskirchen belegten Marienverehrung begründet, die als Wallfahrt zur "Maria Morgenstern" nachgewiesen ist.
Die zwischen den Jahren 1783 und 1785 durch den Bildhauer Joseph Götsch gefertigte Rokokoausstattung, in dessen Zentrum die spätgotische Himmelskönigin „Maria Morgenstern“ steht und die 1798 von dem Münchener Maler Joseph Hauber geschaffenen reizvollen Deckenfresken sind ein Beispiel der Umsetzung des höfischen Stils im ländlichen Bereich. Sie verweisen ebenso, wie die von Franz Doll aus Wessobrunn gefertigten Stuckdekorationen, die lediglich in ihrer motivischen Ausformung noch dem Rokoko verhaftet sind, auf den beginnenden Klassizismus.
Alljährlich findet in Lippertskirchen am 6. November der Leonhardi-Ritt statt. Im dreimaligen Umritt erflehen die Gläubigen Schutz und Segen des hl. Viehpatrons St. Leonhard für Hof und Stall.
Nach der Abtrennung von Elbach wurde die Filialkirche im wöchentlichen Wechsel mit Litzldorf von einem Auer Benefiziaten seelsorgerisch betreut. 1922 wurde die Expositur Lippertskirchen-Wiechs errichtet; der Expositus Alfons Amrain amtierte ab 1958 als Kurat. Diese Expositur wurde 1963 zur Pfarrei Herz Jesu in Feilnbach erhoben.
Der Jakobsweg
Der weltberühmte Pilgerweg, der Jakobsweg, passiert die Kirche. Hier finden Sie eine Beschreibung der Etappe:
Jakobsweg Etappe 17 – Von Au bei Bad Aibling auf alten Saumpfaden ins Inntal >>
Mehr Informationen zum Jakobsweg >>
Öffnungszeiten und Führungen
Tagsüber ist die Kirche immer offen. Kirchenführungen können in Absprache mit dem Pfarrbüro angeboten werden.
Kontakt
Adresse
Katholisches Pfarramt Herz-Jesu
Gartenstr. 10
83075 Bad Feilnbach