Kolbermoor hat sich bis heute einzigartige Industrie- und Bodendenkmäler aus seiner Industrialisierung erhalten. Als 1861 mit dem Bau der Baumwollspinnerei mit Lager- und Werksgebäuden und den zugehörigen sechs Arbeiterwohnhäuser begonnen wurden, folgten weitere Wohnungen und Gebäude.
Diese Werkssiedlung zwischen Mangfall und Kanal ist bis heute erhalten geblieben und in städtischem Besitz. Laut Landesamt für Denkmalschutz gibt es "in ganz Bayern (...) kein vergleichbares Ensemble einer Arbeitersiedlung im ländlichen Raum."
Hier stellen wir Ihnen eine Tour rund um die Spinnerei und die ehemaligen Arbeiterhäuser vor, die neben Kultur und Stadtgeschichte auch einen schönen naturnahen Spaziergang bietet.
- Zuerst starten Sie am Wahrzeichen Kolbermoors, der Spinnerei. Die ehemalige Fabrik für Baumwollgarnherstellung ist ein beeindruckender Sichtziegelbau und heute ein Industriedenkmal.
- Spazieren Sie nördlich zwischen Spinnerei und Mangfallkanal vorbei bis zum Beginn der naturnahen Spinnereiinsel. Dort können Sie bei normalem Wasserstand der Mangfall bis zum Ende der Insel spazieren.
- Wieder zurück am Ausgangsort tauchen Sie ein in die historische Wohnsiedlungen der Spinnerei. Diese sind heute im städtischen Besitz und lassen den Werkswohnungsbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts im Wandel der Zeit erkennen.
- Nach dem Ausflug in die Arbeitervergangenheit erleben Sie Kolbermoors Schmuckstücke wie denkmalgeschützte Wohnhäuser und den Marktplatz. Nach 1863 entstanden am Marktplatz die wichtigsten öffentlichen und kirchlichen Gebäude mit Rathaus (heute Musikschule), Knaben- und Mädchenschulhaus (heute Grundschule), Kirche und Pfarrhaus. Zwei- und dreigeschossige freistehende Putzbauten fassen den nahezu quadratischen Platz ein.
- Zurück geht es auf das nördliche Spinnereigelände, wo Sie zwischen alten Baudenkmälern bummeln, die heutzutage Einkaufs- und Gastronomieerlebnis versprechen.
Wegbeschreibung
Der Weg beginnt am Industriedenkmal "Alte Spinnerei", ein dreistöckiger Sichtziegelbau aus dem Jahr 1899.
- Wir folgen der Straße am Kanal flußaufwärts bis zum Zugang zum unbebauten Teil der Spinnereiinsel.
- Dort durchqueren mehrere Schotterwege das naturnahe Gelände, wir folgen dem kürzeren Abschnitt an der Mangfall und biegen später rechts ab zum Mangfallkanal, der wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. Der Weg kann auch bis zum Ende der Spinnereiinsel begangen werden, wo sich Mangfall und Kanal durch ein E-Werk trennen (Bei hohem Wasserstand der Mangfall kann die Furt wassergefüllt sein und diese Alternative nicht mehr begehbar sein).
- Wir kehren wieder zum Parkplatz zurück, am Industriedenkmal Spinnerei vorbei und queren nun die Brückenstraße. Dort gehen wir auf dem breiten Mangfalldamm (Schotter) an den ehemaligen Arbeiterhäusern entlang.
- An der Carl-Jordan-Straße biegen wir rechts ab und spazieren vorbei am historischen Zeilenbau mit Erkern und Ziergiebeln.
- Am Ende biegen wir links ab in die Martin-Luther-Straße und wieder links in die Mitterharter Straße.
- Auf der Rückseite der Arbeitersiedlung vorbei gelangen wir wieder zur Mangfall, dort links zurück und über die Brücke bis zur Von-Bippen-Straße.
- Hier biegen wir links ein und gehen an einem sehr gut erhaltenem Ensemble aus dem 18. Jahrhundert vorbei bis zur Brückenstraße.
- Dort rechts abbiegen und wieder rechts in die Friedrich-Ebert-Straße, an einem denkmalgeschützten Mehrfamilienhaus vorbei.
- Links in die Rainerstraße einbiegen und am Marktplatz das Herz Kolbermoors genießen mit Eiscafé, historischer Musikschule und Grundschule.
- Dem Weg hinter der Kirche entlang folgend gelangen Sie über die Brückenstraße in das Spinnereigelände. Dort empfehlen wir einen Bummel über das ehemalige Fabrikgelände der Baumwollspinnerei. Sie entdecken schöne Geschäfte in alten Gemäuern (ehemalige Lager- und Werksgebäude), Gleise, Brücken über den Kanal, ein Wasserkraftwerk, herrliche alte Bäume und Abenteuerspielplatz mit Weiher.