Genießen Sie das besondere Gefühl, wenn Sie vom Dampfer aus uralten bayerischen Kulturboden betreten. Die autofreie Insel ist nicht nur ein Naturparadies, sondern dank König Ludwig II. auch sehr geschichtsträchtig.
Die leicht schattige Wanderung auf Spazierwegen führt meist über ebenes Gelände.
Die Schlosswirtschaft und das Schloss-Cafe bieten die Möglichkeit zur Rast und Einkehr.
Wegbeschreibung
Vom Dampfersteg geht es durch die Wartehalle, wo die Schiffsabfahrtszeiten gut sichtbar angeschlagen sind, zum Besucherpavillon, wo es die Eintrittskarten für alle Museen und das Schloss gibt.
Danach gehen wir links am Besucherpavillon vorbei und biegen rechts in den schattigen Wanderweg ein, dem wir zur Nordspitze der Insel mit der idyllisch gelegenen Kreuzkapelle folgen. Vom Seeufer aus sehen wir gegenüber die Halbinsel Urfahrn liegen. Von dort kam König Ludwig II. auf die Insel, wenn er den Baufortschritt seines Traumschlosses begutachten wollte. Aus München kommend stieg er am Bahnhof Rimsting (der heute aufgelassen ist) aus seinem Sonderzug, erfrischte sich in einem eigens für ihn errichteten Pavillon (der heute neben dem Priener Bahnhof steht) und fuhr dann in der Kutsche bis Urfahrn, von wo aus er im Boot auf die Insel hinübergerudert wurde.
Von der Kreuzkapelle führt eine kleine Allee zur ehemaligen Klosterökonomie hinauf, von der jedoch nur mehr Überbleibsel wie der kleine Fischteich, die hübsche Kutschenremise und das beeindruckende Stallgebäude zu sehen sind. Hier sind die Pferde untergebracht, die die Kutschen mit den Schlossbesuchern ziehen. Den sehenswerten Klosterinnenhof sollten wir uns nicht entgehen lassen, denn hier sehen wir die vier Flügel des einstigen Chorherrenstifts und einen pittoresken Rosengarten. Die alte Marienkirche aus Tuffstein war einst die Pfarrkirche für die Leute aus Breitbrunn, die jeden Sonntag bei jedem Wetter mit dem Ruderboot über den See hierher kommen mussten. Besonders wertvoll sind die Kassettendecke mit Szenen aus dem Marienleben und der frühbarocke Altar. Neben der Pforte weist uns ein Schild darauf hin, dass von der Herreninsel aus das Christentum bis nach Slowenien gelangte, weshalb die dort ansässige slawische Bevölkerung noch heute in der Mehrheit dem katholischen Glauben anhängt.
Nun sollten wir den ersten Höhepunkt auf der Insel besichtigen, das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift. Nach der Besichtigung gehen wir rechts um das Kloster herum, wobei uns der seltene mächtige Tulpenbaum mit seinen auffälligen Blättern ins Auge sticht, der aus Nordamerika stammt.
Danach wandern wir auf der Obstbaumallee bis zum Schlosskanal hinunter, wo wir einen ersten wunderbaren Blick auf Schloss Herrenchiemsee genießen können. Zunächst spazieren wir auf einer parkähnlich angelegten Allee, später durch eine kunstvoll im französischen Stil angelegte Gartenanlage mit Blumenrabatten auf die Gartenfassade des Schlosses zu. Die besonders bei Sonnenschein einzigartigen Wasserspiele sind alle zwanzig Minuten in Betrieb.
Nun geht es ins Schloss hinein, dessen prunkvolle Räume nur mit dreißigminütiger Führung zu besichtigen sind. Wer mehr über das Leben Ludwig II. erfahren möchte, sollte einen Besuch des Ludwig II. Museums nicht versäumen. Außerdem können Naturfreunde die Fledermausausstellung anschauen. Rechts neben dem Schloss befindet sich ein Hirschgatter mit Damwild, das in der Feudalzeit unbedingt zum Ambiente eines Schlosses gehörte.
Am Latonabrunnen und den Blumenrabatten vorbei gelangen wir zu einem schattigen Spazierweg, der uns in etwa zwanzig Minuten zum Kloster, der daneben liegenden Schlosswirtschaft und zum Dampfersteg zurückbringt.