Einst Kloster und Bischofssitz (Bistum Chiemsee), wählte König Ludwig II. im 19. Jahrhundert die Insel um seine größte Schlossanlage bauen - bayerisches Kulturerbe hautnah! Die leicht schattige Wanderung auf Spazierwegen und Wanderpfaden führt meist über ebenes Gelände.
Die Schlosswirtschaft und das Schloss-Cafe bieten die Möglichkeit zur Rast und Einkehr.
Wegbeschreibung
Vom Dampfersteg geht es durch die Wartehalle, wo die Schiffsabfahrtszeiten gut sichtbar angeschlagen sind, zum Besucherpavillon, wo es die Eintrittskarten für alle Museen und das Schloss gibt.
Danach gehen wir links am Besucherpavillon vorbei zur Treppe, auf der wir zum ehemaligen Kloster hinaufsteigen. Wir besichtigen zunächst die alte Marienkirche aus Tuffstein. Diese war einst die Pfarrkirche für die Leute aus Breitbrunn, die jeden Sonntag bei jedem Wetter mit dem Ruderboot über den See hierher kommen mussten. Besonders wertvoll sind die Kassettendecke mit Szenen aus dem Marienleben und der frühbarocke Altar. Neben der Pforte weist uns ein Schild darauf hin, dass von der Herreninsel aus das Christentum bis nach Slowenien gelangte, weshalb die dort ansässige slawische Bevölkerung noch heute in der Mehrheit dem katholischen Glauben anhängt.
Danach gehen wir zum ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift hinüber, dessen Besichtigung wir uns nicht entgehen lassen sollten. Wenn wir uns nach dem Verlassen des Klosters nach links wenden, kommen wir zum Durchgang in den sehenswerten Klosterinnenhof. Drei große Heiligenfiguren fallen uns hier auf. Es sind dies der Hl. Augustin, daneben Papst Sixtus und der Hl. Sebastian, die Patrone der Stiftskirche, die einst am heute leider unzugänglichen Inseldom aufgestellt waren. Wir verlassen den Innenhof durch den Torbogen und wandern durch die ehemalige Klosterökonomie mit Fischteich, Stallgebäude und pittoresker Kutschenremise rechts auf einer kleinen Allee zur Nordspitze der Insel hinunter, wo wir die idyllisch gelegene Kreuzkapelle erblicken.
Vom Seeufer aus sehen wir gegenüber die Halbinsel Urfahrn liegen. Von dort kam König Ludwig II. auf die Insel, wenn er den Baufortschritt seines Traumschlosses begutachten wollte. Aus München kommend stieg er am Bahnhof Rimsting (der heute aufgelassen ist) aus seinem Sonderzug, erfrischte sich in einem eigens für ihn errichteten Pavillon (der heute neben dem Priener Bahnhof steht) und fuhr dann in der Kutsche bis Urfahrn, von wo aus er im Boot auf die Insel hinübergerudert wurde.
Nun wandern wir immer am Ufer entlang auf einem Wanderpfad in südlicher Richtung bis zum Schlosskanal, wobei uns mächtige alte Bäume begleiten, die König Ludwig II. vor dem Abholzen gerettet hat. Am Kanal angekommen, genießen wir den herrlichen Blick auf Schloss Herrenchiemsee. Zunächst wandern wir auf einer parkähnlich angelegten Allee, später durch eine kunstvoll im französischen Stil angelegte Gartenanlage mit Blumenrabatten auf die Gartenfassade des Schlosses zu. Die Wasserspiele sind alle zwanzig Minuten in Betrieb. Über Treppen geht es ins Schloss hinein, dessen prunkvolle Räume nur mit dreißigminütiger Führung zu besichtigen sind. Außerdem können das König Ludwig II. Museum und die Fledermausausstellung besichtigt werden. Rechts neben dem Schloss befindet sich ein Hirschgatter mit Damwild, das in der Feudalzeit unbedingt zum Ambiente eines Schlosses gehörte.
Am Latonabrunnen und den Blumenrabatten vorbei gelangen wir zu einem schattigen Spazierweg, der uns in etwa zwanzig Minuten zum Kloster, der daneben liegenden Schlosswirtschaft und zum Dampfersteg zurückbringt.