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Marienverehrung

Eine Besonderheit im Chiemsee-Alpenland ist der alte bayerische Brauch der Marienverehrung. Die Schutzheilige Bayerns wird u.a. mit Trachtenwallfahrten geehrt.

Inhalt Marienverehrung
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Anfänge der Marienverehrung

Die Anfänge der Marienverehrung reichen zurück bis in die ersten Jahrhunderte nach Christus. Ein Disput darüber, ob Maria "nur" als Mutter Jesu angesehen oder auch als "Gottesmutter" verehrt werden dürfe, spaltete die Meinungen der frühen Kirchenoberhäupter. Das Konzil von Ephesos (431 n. Chr.) setzte dieser hitzigen Debatte ein jähes Ende und legitimierte die Bezeichnung "Gottesgebärerin". Mit diesem Zuspruch nahm Maria eine besondere Stellung im Christentum ein. Für die Gläubigen ist sie seit jeher Sinnbild für das Mitgefühl, die Fürsorge und das Verständnis.

Geschichte der Marienverehrung in Bayern

Die früheste Marienkirche in Bayern lässt sich bis in das Jahr 715 n. Ch. zurückdatieren und ist der Vorgängerbau des heutigen Freisinger Doms. 

Im Laufe der Geschichte entstanden weitere unzählige Kirchen und Kapellen, die sich unter die Schutzherrschaft der Heiligen Maria stellten. Die alteingewurzelte Marienverehrung verdankt Bayern mitunter dem Herrschergeschlecht der Wittelsbacher. Kaiser Ludwig IV. (1294/1314-1347), genannt "der Bayer", war Stiftsherr des Klosters Ettal. Seine Söhne, die bayerischen Herzöge, steuerten finanzielle Mittel für den Bau und die Ausstattung zahlreicher Marienkirchen bei. Im Zeitalter der Reformation (1517-1648), als das westliche Christentum eine Spaltung in unterschiedliche Konfessionen erfuhr, wurde die Marienverehrung zum bedeutenden Glaubenszug des Katholizismus. Herzog Maximilian I. (1597-1651) proklamierte als erster Maria zur Schutzpatronin seines Landes. 1610 ließ er eine Medaille prägen, die Maria als Schutzheilige über der Landeshauptstadt mit dem Gebetsruf "Sub tuum praesidium"(Unter deinem Schutz) abbildet. Einige Jahre später gab der Herzog eine Bronzestatue in Auftrag, die 1616 in einer Nische an der Westfassade der Münchener Residenz ihren Ehrenplatz fand. Sie zeigt die gekrönte Gottesmutter auf einer Mondsichel stehend, in der linken Hand das Zepter und im rechten Arm das Christuskind haltend. Mit dem Zusatz "Patrona Boiariae", der vom Herzog persönlich stammt und zu Füßen der Madonnenfigur zu lesen ist, erklärte er die Heilige Maria zur Schutzherrin seines Herzogtums. Schließlich ließ er 1637/38 auf dem heutigen Marienplatz eine Mariensäule errichten. Sie ist ein Zeichen der Dankbarkeit für die Verschonung der Städte München und Landshut während des Dreißigjährigen Krieges. 1916, kurz vor dem Ende der bayerischen Monarchie, wurde Maria auf ein Gesuch des König Ludwigs III. an Papst Benedikt XV. durch den Apostolischen Stuhl zur Patronin der Bayern erklärt. Zudem wurde der 14. Mai –  heute der 1. Mai – als ein besonderer Festtag in Bayern zur Verehrung der Gottesmutter festgelegt.

Ausdrucksformen der Marienverehrung

In der römisch-katholischen Kirche erfährt die Marienverehrung zahlreiche Ausdrucksformen: das Rosenkranzgebet, das Ave Maria, die Lauretanischen Litaneien, die Marienwallfahrten, die Marienfeste, die Maiandachten.

Orte der Marienverehrung in Bayern

  • Zu den bedeutendsten Pilgerstätten in Bayern zählen beispielsweise Ettal, Maria Thalheim oder Tuntenhausen.
  • Besonders weltberühmt ist die Gnadenkapelle im bayerischen Altötting. Seit jeher hat die Schwarze Madonna von Altötting, der eine heilende Kraft nachgesagt wird, eine besondere Anziehungskraft auf die Gläubigen.
  • Auch im Alpenraum finden sich schöne Orte der Marienverehrung. So beispielsweise die ehemalige Pfarrkirche St. Maria (15. Jh.) auf der Herreninsel Chiemsee. Die Kassettendecke des spätgotischen Baus erzählt auf Tafelgemälden aus dem Leben Marias.
  • Auf den Spuren der Marienverehrung im Chiemsee-Alpenland ist die Katholische Pfarrkirche in Aschau ebenfalls eine Besichtigung wert. Im Mittelschiff, auf den seitlichen Kartuschen, kann ein umfangreicher Marienzyklus besichtigt werden, der nach den Anrufungen der Lauretanischen Litanei seine Gestalt erhielt. Auf den ovalen Deckenfresken in den beiden Seitenschiffen setzt sich die Marienverehrung fort.
  • Als eine dritte Station auf der Marienreise kann die in Siegsdorf gelegene Kirche Maria Eck angesteuert werden. Alljährlich ist sie das Ziel von mehr als 100.000 Pilgern und Touristen. Im Marienmonat Mai findet hier eine der ältesten und schönsten Trachtenwallfahrten Altbayerns statt.
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